Briefe von Banon

Montag, 3. Dezember 2007

Im Dezember

Liebste Freundin,

... es weihnachtet wohl und du fehlst mir. Auf den Weihnachtsmärkten sehe ich glühweingeschwängerte Paare und merke: ich bin allein, ohne eine Umarmung. Es wird mir bewußt. Grade jetzt, wo sich langsam vorweihnachtliche Stille ins Gemüt schleicht. Ich bin allein. Wie schön wäre es einmal wieder gemeinsam zwischen dem "Stille Nacht" Gedudel und dem Mandelduft, dem Karusseldröhnen zu lachen und eingehakelt über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Einfach so. Lang ist's her. Vielleicht schaffts du es, an einem der drei Advendssonntage in die "große Stadt" (wie du es nennst) zu kommen!? Sie haben die Bäume mit Lichterketten behangen. Wie jedes Jahr und ich betrachte es immer wieder gern und ausgiebig ...

Freitag, 23. November 2007

Im Zug

Banon (so schrieb sie) hatte ein Phobie. Ihr ging es nicht gut in Zügen. Das war nicht praktisch, denn Reisen gehörte in ihre Arbeit. Am letzten Mittwoch empfahl Eddy ihr Therapeut(eigentlich Herr Rodhedes), dass sie sich das Zugfenster nicht als Flachbildschirm sondern die dahinterliegenden Räume (Wiesen, Alleen, Straßen, Häuserzeilen, Wohnungen ja sogar Himmelskörper, das All) bewußt vorstellen sollte. Banon fand, dass sich die Fahrt dadurch verlangsamte, ja der Zug fast zum stehen kam.

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